Versuch M3: Trampelmulch: Wiederaufwuchs

Ganzheitlich geplante Beweidung
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Manfred
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Versuch M3: Trampelmulch: Wiederaufwuchs

Beitrag von Manfred »

(Kopie eines Beitrags vom 12.08.2015)

Wiederaufwuchs durch Trampelmulch nach kurzer, intensiver Beweidung.
Zum Vergleich Wiederaufwuchs nach Nutzung als "Dauerstandweide".

Fotos vom 19.07.2015. Frischer Trampelmulch.

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Fotos von 25.07.2015, also 6 Tage später:

Der Wiederaufwuchs:

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Und eine Drehung um 180 Grad. Blick auf die andere Seite des Zauns. Dort ein Stück "Dauerstandweide", dessen Nutzung ich am selben Tag beendet habe.
Also ebenfalls 6 Tage Wiederaufwuchs:

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Manfred
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Re: Versuch M3: Trampelmulch: Wiederaufwuchs

Beitrag von Manfred »

Update vom 12.08.2015.
Der Wuchs auf der Trampelmulchfläche stagniert zwar, wegen der extremen Trockenheit:

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aber auf der Vergleichsfläche ist das Futter eher weniger als mehr geworden. Die verkümmerten Wurzeln können wohl nicht mehr genug Wasser aus dem durch Wind und Sonne ausgetrockneten Boden ziehen:

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Manfred
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Re: Versuch M3: Trampelmulch: Wiederaufwuchs

Beitrag von Manfred »

Bilder vom 22.08.2015.

Versuchsfläche:
Es blühen schon wieder die ersten Rotklee- und Luzernepflanzen.

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Vergleichsfläche:
Da gut sich nach dem Regen auch endlich wieder was.

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Manfred
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Re: Versuch M3: Trampelmulch: Wiederaufwuchs

Beitrag von Manfred »

Bilder vom 30.08.2015.

Versuchsfläche:

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Vergleichsfläche:

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Manfred
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Re: Versuch M3: Trampelmulch: Wiederaufwuchs

Beitrag von Manfred »

(Kopie eines Beitrags vom 08.08.2016)

Auf der Pferdeweide habe ich neulich einen Versucht gemacht, den Trampelmulch maschinell zu simulieren.
Die Fläche von gesamt ca. 1 ha ist in nur 2 Koppeln unterteilt und die nur noch 2 Rösser hinterlassen nach ihrem Aufenthalt das klassische Bild einer extensiven Weide mit fleckenweiser Über- und Unternutzung, selektiert nach den bevorzugten Futterpflanzen der Pferde.
Die eine Hälfte der Fläche ist altes Dauergrünland, in dem sich zunehmend Mädesüß breitmacht, das die Pferde beharrlich verweigern.
Der zweite Teil ist Ackerland, dass ich in schlechtem Zustand (kaum noch Humus und pH-Wert unter 5) übernommen habe.
Der Ackerteil wurde wegen der Pferde mit einer reinen Gräsermischung ohne Leguminosen eingesät. Das hat sich leider als Fehler erweisen, zumindest was die Gesundung des Ackers angeht. Er kommt einfach nicht in Schwung, nicht mal durch den aufgebrachten kompostieren Mist. Das Gras mickert und überaltert schnell und dazwischen ist viel nackter Boden.
Entsprechend war auch das Ergebnis nach der Bearbeitung mit einer mittelschweren Glattzwalze. Der Wiesenbereich legte sich brav flach, inkl. des Mädesüß.
Im Ackerbereich zeigte die Walze kaum Wirkung. Die verholzten Grasstängel standen nach der Überfahrt gleich wieder auf.

Leider habe ich direkt nach dem Walzen keine Fotos gemacht.
Im Wiesenbereich ist von der angewalzten Grünmasse wegen des starken Wiederaufwuchses kaum noch etwas zu sehen. Man läuft darauf wie auf einem Langflor-Teppich. Das Bodenleben scheint unter dem Teppich zu brummen.

Hier ein Bereich mit starkem Mädesüß-Bestand. Auch der Weideraufwuchs besteht hauptsächlich aus Mädesüß. Das Walzen scheint das Zeug kaum zu schwächen. Dazwischen einzelne Gräser.

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Nur stellenweise, bei schwächerem Bewuchs, sind noch Teile der angewalzten Grünmasse zu sehen.

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Der Ackerbereich. Hier will ich die Tage noch nachmähen, um die Bestockung der Gräser zu fördern.
Übernächstes Jahr muss die Fläche zwecks Vermeidung des Dauergrünlandstatus (ist Pachtland) eh wieder umgebrochen werden.
Danach werde ich wie auf dem 2. Acker, den ich in vergleichbarem zustand übernommen habe, eine artenreiche Grünlandmischung mit Leguminosen und Kräutern einsäen. Diese andere Fläche erholt sich deutlich besser. Der pH-Wert und der Humusgehalt sind schneller gestiegen und die Fläche produziert deutlich mehr Grünmasse als dieser Grasbestand.

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Manfred
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Re: Versuch M3: Trampelmulch: Wiederaufwuchs

Beitrag von Manfred »

(Kopie eines Beitrags vom 20.08.2016)

Noch ein interessanter Vergleich:

Hier hat auf einer meiner Flächen mit längeren Beweidungsphasen im hinteren Bereich das Hochwasser neulich das Gras plattgedrückt und so einen Effekt ähnlich dem Trampelmulch erzeugt. Der Wiederaufwuchs ist dort sichtbar kräftiger als im vorderen Bereich, den das Hochwasser nicht überspült hat.

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Auf dieser Fläche war das Hochwasser ebenfalls zugange, in der linken Bildhälfte. Die Grenze des überfluteten Bereichs ist ungefähr an den Treibgutresten entlang der Bildmitte zu erkennen.
Hier hatte ich kurz vor dem Hochwasser mit den Rindern Trampelmulch erzeugt. Deshalb ist im Aufwuchs kaum ein Unterschied zu erkennen.

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Manfred
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Re: Versuch M3: Trampelmulch: Wiederaufwuchs

Beitrag von Manfred »

Einige Bilder, die Next Level Grazing heute auf Facebook veröffentlicht hat.
Es handelt sich um Mark Anderson von der Westridge Farm in Neuseeland und eine Herde Milchvieh-Färsen.
Die Zuteilung wird so gewählt, dass die Färsen die nährstoffreichen Teile der Pflanzen fressen und der Rest als Trampelmulch zurück bleibt, der den Boden und des Bodenleben gegen Austrocknung und UV-Strahlung schützt und die Bodenlebewesen ernährt.

Quelle:

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Manfred
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Re: Versuch M3: Trampelmulch: Wiederaufwuchs

Beitrag von Manfred »

Passend dazu eine Führung mit Allan Savory auf der Black Leg Ranch.
Er erklärt die enorme Bedeutung der Einwirkung des Herdeneffekts auf die Grasnarbe.

Ich bin mir noch nicht sicher, inwieweit das für weniger sprödes Klima zutrifft.
In Regionen mit sprödem Klima ist die Bodenoberfläche oft stark gerkrustet. Die Hufe eine eng gedrängten, sich bewegenden Herde brechen diese Verkrustung auf und verbessern so in Infiltration und ermöglichen den Samen im Boden die Keimung.
Auf nassen Flächen kann es aber bei übermäßigem Impact zu starken Narbenschäden und Verdichtungen kommen.
Es ist in feuchtem Klima wohl schwieriger, die richtige Balance dafür zu finden.
Wenn die Heuraufen bei mir mehrere Tage an einer stelle stehen, wird bei nassem Boden die Grasnarbe rund um die Raufe stark geschädigt und zeigt dann teilweise mehrere Jahre Wachstumsdepression.
An anderen Stellen, wo durch Absicht oder Zufall eine starker Impact für kurze Zeit erfolgt ist, z.B. wo die Tiere die Blättern eines umgestürzten Baumes innerhalb weniger Stunden abgefressen haben, oder wo kurze Zeit ein Mineral-Leckeimer stand, scheint die Grasnarbe eher zu profitieren.



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