Wie funktioniert wissenschaftliches Arbeiten?
Verfasst: 10.06.2018, 11:24
Dieses Thema liegt mir deshalb so am Herzen, weil ich leider oft sehen muss, dass selbst Menschen mit akademischer Ausbildung nicht gelernt haben oder wieder verlernt haben, lieb gewonnene Erklärungsmodelle und Thesen immer wieder und konsequent zu hinterfragen und auf kleinste Widersprüche und Fehler zu durchleuchten. Aber genau das ist die Hauptaufgabe der Wissenschaft, um eine Weiterentwicklung des Wissens zu ermöglichen.
Wer sich dagegen an liebgewonnene Vorstellungen klammert und nur versucht, diese zu untermauern, statt sie zu hinterfragen, der fällt der Dogmatik anheim und wird zum Bremsklotz im Prozess des Erkenntnisgewinns, statt Teil der Lösung zu sein. Das ist menschlich. Wir neigen alle dazu. Deshalb ist es wichtig, uns dieses Problem immer wieder bewusst zu machen, an uns selbst zu arbeiten und unsere eigenen Positionen zu hinterfragen.
Besonders schwierig ist es, diese wissenschaftliche Disziplin in Organisationen aufrecht zu erhalten. Organisationen neigen immer zur Dogmatik und sind oft erst Jahrzehnte nach einer neuen Erkenntnis in der Lage, diese Erkenntnis zu akzeptieren und umzusetzen. Meist erst dann, wenn die Mehrheit der Mitglieder der Organisation die neue Erkenntnis zum neuen Dogma erhoben hat.
Deshalb geht eine Weiterentwicklung fast nie von Organisationen aus, sondern von den einzelnen Menschen, die als erste bereit sind, eine neue Erkenntnis zu akzeptieren und umzusetzen, in der Regel gegen den Widerstand der dogmatischen Mehrheit.
Das ist ein langwieriger Prozess. Erst wenn eine kritische Masse von einigen Prozent des betroffenen Personenkreises erreicht ist, fängt das neue Wissen an, sich in einer exponentiellen Welle auszubreiten.
Wie funktioniert wissenschaftliches Arbeiten:
-Man beobachtet / macht Experimente und versucht, daraus Zusammenhänge abzuleiten.
-Die vermeintlich erkannten Zusammenhänge beschreibt man in einem Modell / einer These.
-Man prüft das Modell / die These so intensiv, wie man nur kann, auf Widersprüche und Fehler. Dabei ist der Normalfall, dass man das Modell / die These über Bord werfen oder zumindest korrigieren muss. Die Geschichte der Wissenschaft besteht hauptsächlich aus überholten und x-fach korrigierten Modellen und Thesen. Dadurch bricht keinem Wissenschaftler ein Zahn aus der Krone. Wenn es richtig gut läuft, kann man helfen, ein Modell ein Stück weit weiterzuentwickeln.
-Anhang des aktuellen Modells versucht man, zukünftige Entwicklungen vorherzusagen.
-Die tatsächliche Entwicklung wird beobachtet und mit diesen Ergebnissen das Modell wieder hinterfragt und korrigiert oder über Bord geworfen.
Das Wichtigste ist, den Vorgang des Hinterfragens konsequent aufrecht zu erhalten. Große Fortschritte der Wissenschaft beruhen oft auf der zufälligen Beobachtung winziger Unstimmigkeiten in bestehenden Modellen.
Wer sich dagegen an liebgewonnene Vorstellungen klammert und nur versucht, diese zu untermauern, statt sie zu hinterfragen, der fällt der Dogmatik anheim und wird zum Bremsklotz im Prozess des Erkenntnisgewinns, statt Teil der Lösung zu sein. Das ist menschlich. Wir neigen alle dazu. Deshalb ist es wichtig, uns dieses Problem immer wieder bewusst zu machen, an uns selbst zu arbeiten und unsere eigenen Positionen zu hinterfragen.
Besonders schwierig ist es, diese wissenschaftliche Disziplin in Organisationen aufrecht zu erhalten. Organisationen neigen immer zur Dogmatik und sind oft erst Jahrzehnte nach einer neuen Erkenntnis in der Lage, diese Erkenntnis zu akzeptieren und umzusetzen. Meist erst dann, wenn die Mehrheit der Mitglieder der Organisation die neue Erkenntnis zum neuen Dogma erhoben hat.
Deshalb geht eine Weiterentwicklung fast nie von Organisationen aus, sondern von den einzelnen Menschen, die als erste bereit sind, eine neue Erkenntnis zu akzeptieren und umzusetzen, in der Regel gegen den Widerstand der dogmatischen Mehrheit.
Das ist ein langwieriger Prozess. Erst wenn eine kritische Masse von einigen Prozent des betroffenen Personenkreises erreicht ist, fängt das neue Wissen an, sich in einer exponentiellen Welle auszubreiten.
Wie funktioniert wissenschaftliches Arbeiten:
-Man beobachtet / macht Experimente und versucht, daraus Zusammenhänge abzuleiten.
-Die vermeintlich erkannten Zusammenhänge beschreibt man in einem Modell / einer These.
-Man prüft das Modell / die These so intensiv, wie man nur kann, auf Widersprüche und Fehler. Dabei ist der Normalfall, dass man das Modell / die These über Bord werfen oder zumindest korrigieren muss. Die Geschichte der Wissenschaft besteht hauptsächlich aus überholten und x-fach korrigierten Modellen und Thesen. Dadurch bricht keinem Wissenschaftler ein Zahn aus der Krone. Wenn es richtig gut läuft, kann man helfen, ein Modell ein Stück weit weiterzuentwickeln.
-Anhang des aktuellen Modells versucht man, zukünftige Entwicklungen vorherzusagen.
-Die tatsächliche Entwicklung wird beobachtet und mit diesen Ergebnissen das Modell wieder hinterfragt und korrigiert oder über Bord geworfen.
Das Wichtigste ist, den Vorgang des Hinterfragens konsequent aufrecht zu erhalten. Große Fortschritte der Wissenschaft beruhen oft auf der zufälligen Beobachtung winziger Unstimmigkeiten in bestehenden Modellen.