Versuch M6: Rinderbeweidung und Gewässerschutz
Verfasst: 11.11.2018, 19:55
(Kopie eines Beitrags vom 27.03.2016)
Ich habe mal wieder ein ökologisches Verbrechen begangen. Zumindest nach Lehrmeinung.
Weidetiere muss man ja von Gewässern fern halten, damit sie nicht die empfindliche Ufervegetation schädigen und so der Erosion Vorschub leisten.
Wenn man sich daran hält, also die Rinder per Zaun vom Gewässer weg hält, dann sieht das so aus, wie Wiesenbäche im Mittelgebirge halt aussehen, wenn man mal etwas genauer hinschaut.
Auf der Prallseite nimmt der Bach bei Hochwasser fleißig Boden mit. Bäume können sich dort kaum festsetzen. An der Kante werden die Keimlinge beim nächsten Hochwasser weggespült und oben haben sie kaum eine Chance gegen die Matte aus Gräsern und Stauden.
Rechts Kirchenland, links Bauernland, wo meine Familie seit Generationen Erlen und Weiden pflanzt und Lesesteine aufschüttet, um die Ufer zu stabilisieren.
Größere Steine können sich halten, feineres Sediment wird abgeschwemmt.
Jetzt zu meinem Verbrechen: Ich habe an einer Stelle den Zaun entfernt, die Rinder die ausgespülten Steilufer platttreten lassen, und sie dann wieder ausgesperrt.
Sah am Anfang natürlich wüst aus. Es wurde auch etwas Boden abgespült. Aber jetzt, ein paar Monate später, zeigt sich dieses Bild.
Trotz des an der Stelle relativ starken Gefälles im Bach bildet sich eine breite Verlandungszone, in der die Hochwasser tonnenweise feineres Sediment ablagern, das umgehend von Pflanzen besiedelt wird. An den Ufern bilden sich ebenfalls Pflanzenmatten, die ein weiteres Abspülen von Boden unterbinden.
Jetzt kann sich jeder selbst eine Meinung darüber bilden.
Das eine Extrem, die Tiere komplett aussperren?
Das andere Extrem, die Tiere ständig rein lassen?
Oder ein geplanter Einsatz von Tieren, um die Erosionsprobleme zu beheben?
Mich treibt seit längerem das Thema Bachperlmuschelschutz um. Es wird sehr großer Aufwand betrieben, um die noch vorhandenen, meist völlig überalterten Populationen zu erhalten.
Ich frage mich, wie diese Gewässer wohl ausgesehen haben, zu der Zeit als darin noch gesunde Muschelbestände mit guter Altersstruktur vorhanden waren.
Auf alten Fotos sieht man viel weniger Büsche und Bäume bei uns in der Landschaft, auch und gerade entlang der Bäche, und man sieht viel mehr Grünland und Weidetiere.
Um 1860 soll es in Deutschland z.B. noch 150 Millionen Schafe gegeben haben.
Wie haben sich diese Herden wohl auf das Landschaftsbild und auf die Gewässer und das Leben in den Gewässern ausgewirkt?
Ich habe mal wieder ein ökologisches Verbrechen begangen. Zumindest nach Lehrmeinung.
Weidetiere muss man ja von Gewässern fern halten, damit sie nicht die empfindliche Ufervegetation schädigen und so der Erosion Vorschub leisten.
Wenn man sich daran hält, also die Rinder per Zaun vom Gewässer weg hält, dann sieht das so aus, wie Wiesenbäche im Mittelgebirge halt aussehen, wenn man mal etwas genauer hinschaut.
Auf der Prallseite nimmt der Bach bei Hochwasser fleißig Boden mit. Bäume können sich dort kaum festsetzen. An der Kante werden die Keimlinge beim nächsten Hochwasser weggespült und oben haben sie kaum eine Chance gegen die Matte aus Gräsern und Stauden.
Rechts Kirchenland, links Bauernland, wo meine Familie seit Generationen Erlen und Weiden pflanzt und Lesesteine aufschüttet, um die Ufer zu stabilisieren.
Größere Steine können sich halten, feineres Sediment wird abgeschwemmt.
Jetzt zu meinem Verbrechen: Ich habe an einer Stelle den Zaun entfernt, die Rinder die ausgespülten Steilufer platttreten lassen, und sie dann wieder ausgesperrt.
Sah am Anfang natürlich wüst aus. Es wurde auch etwas Boden abgespült. Aber jetzt, ein paar Monate später, zeigt sich dieses Bild.
Trotz des an der Stelle relativ starken Gefälles im Bach bildet sich eine breite Verlandungszone, in der die Hochwasser tonnenweise feineres Sediment ablagern, das umgehend von Pflanzen besiedelt wird. An den Ufern bilden sich ebenfalls Pflanzenmatten, die ein weiteres Abspülen von Boden unterbinden.
Jetzt kann sich jeder selbst eine Meinung darüber bilden.
Das eine Extrem, die Tiere komplett aussperren?
Das andere Extrem, die Tiere ständig rein lassen?
Oder ein geplanter Einsatz von Tieren, um die Erosionsprobleme zu beheben?
Mich treibt seit längerem das Thema Bachperlmuschelschutz um. Es wird sehr großer Aufwand betrieben, um die noch vorhandenen, meist völlig überalterten Populationen zu erhalten.
Ich frage mich, wie diese Gewässer wohl ausgesehen haben, zu der Zeit als darin noch gesunde Muschelbestände mit guter Altersstruktur vorhanden waren.
Auf alten Fotos sieht man viel weniger Büsche und Bäume bei uns in der Landschaft, auch und gerade entlang der Bäche, und man sieht viel mehr Grünland und Weidetiere.
Um 1860 soll es in Deutschland z.B. noch 150 Millionen Schafe gegeben haben.
Wie haben sich diese Herden wohl auf das Landschaftsbild und auf die Gewässer und das Leben in den Gewässern ausgewirkt?