Messt ihr zufällig die Niederschläge oder wisst ihr ca., was ihr seit Anfang Mai an Niederschlägen hattet?
Wir sind leider eine der stark von Trockenheit betroffen Ecken. Seit April kein nennenswerter Niederschlag mehr. Auch im ganzen August bisher nur 1 bis 2 mm.
Einige km weiter gab es dagegen immer wieder mal Regen und die Wiesen sind grün.
Ich mache ja bisher nur auf einem Teil meiner Weideflächen HPG-Experimente, um einen Vergleich zu haben.
Die Erfahrungen der letzten 2-3 Jahre waren gut. Die Versuchsflächen hatten teilweise einen merklich höheren Futterertrag.
Dieses Jahr ist es kaum möglich, einen fairen Vergleich zu ziehen, da die Versuchsflächen am Talboden liegen und so teilweise noch etwas Feuchtigkeit und auch mehr Schatten haben. Trotzdem ist dort im Vergleich zu den anderen Flächen direkt am Bach mehr Futter gewachsen.
Ein paar Impressionen. Die Bilder sind vom 12.08.
Da schon die letzten 2 Jahre wegen Trockenheit (bis auf den nassen letzten Herbst) futterknapp waren und ich die Herde deshalb abgestockt hatte, war ich davon ausgegangen, dieses Jahr in Futter zu ertrinken, mit dem Überschuss das Bodenleben füttern zu können und mit nennemswertem Stockpile auf der Weide in den Winter zu gehen. Auch eine Trockenheitsreserve für 2 Monate war fest eingeplant.
Aber es kommt ja immer anders als man denkt.
Auf den Heu- und Silageflächen ist nach einem mittelprächtigen ersten Schnitt gar nichts mehr gewachsen (bis auf eine kleinere, geschützte Kleegrasflächen, die einen mageren zweiten Schnitt hergab).
Und auf der Weide konnte ich nach einem frühen ersten Weidedurchgang zwar etwas Reserve für den Sommer aufbauen, diese ist aber inzwischen weitgehend aufgebraucht.
Seit gut einer Woche rationiere ich das verbliebene Trockengras und füttere Ballensilage zu.
Nur 3 Jungbullen weiden noch die grünen Reste am Bach ab.
Auf den HPG Versuchsflächen am Bach gab es einen 3. Aufwuchs, aber auch hier ist das Gras stellenweise völlig verdorrt.
Meine diesjährigen Schlachttiere sind alle schon angemeldet (Normalerweise gehen sie erst im November weg).
Merklich weiter reduzieren kann ich die Herde nicht, da ich wegen des Bio-Kulap mind. 0,3 GV je ha Futterfläche halten muss.
Nur einen Teil der diesjährigen Kälber könnte ich noch schlachten.
Kleegras-Weide. 2. Aufwuchs nach dem Abweiden. (Das war ein Großteil meiner dieses Jahr für 2 Monate geplanten Trockenheitsreserve.)
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2. Aufwuchs extensive Mähwiese. Wegen einer flächigen Wildschadensanierung, die wegen Nässe (lol) erst Anfang Mai durchgeführt werden konnte und nach der kein Aufwuchs mehr vorhanden war, wurde diese Fläche Anfang Juli mit den Schnittzeitpunktflächen gemäht. Wiederaufwuchs = 0.
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Die aktuelle Weidefläche. Ebenfalls Kleegras. Klee nicht zu sehen. Das Weidelgras komplett verdorrt. Rund um die Tränke (ich fahre seit mehreren Wochen Wasser, weil der Bach ausgetrocknet ist): Staub.
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Selbst der Mais auf den grundwassernahen Taläckern der konventionellen Kollegen wurde bereits zum größten Teil notgeerntet, weil er sonst komplett verdorrt wäre.
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So schaut die noch verbliebene Weidereserve von ca. 2 ha aus. Danach muss auch ich trotz aller Trockenheits-Planung zufüttern. Die langzeit-Wetterprognose für die nächsten 16 Tage kündigt nur 1 bis 2 Liter Regen an.
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Talflächen der Kollegen. Im Vordergrund (hinter den Brennnesseln) Bio-Kleegras, 3. Aufwuchs. Dann ein streifen intensiv genutztes Grünland eines Milchviehbetriebs. 3. Aufwuchs. Dahinter weitgehend verdorrte KULAP-Blühfläche (5-jährig), dahinter ein noch stehendes Maisfeld.
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Eigenes Kleegras. 3. Aufwuchs (der 2. Aufwauchs war mehr ein Säuberungsschnitt Anfang Juli) in windgeschützter und teilschattiger Lage. In normalen Jahren eine meiner ertragreichsten Flächen. (das war die einzige Mahdfläche mit 2. Schnitt.)
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Holistic-Planned-Grazing-Versuchsfläche am Bach. Die beste Stelle dieser Fläche. 3. Aufwuchs. Wo in normalen Jahren Sumpf ist, wächst dieses Jahr noch was.
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Holistic-Planned-Grazing-Versuchsfläche, Blick den Hang hoch. Auch hier verdorrt stellenweise das Gras.
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Das seit Ende Juni trockene Bachbett.
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2. Aufwuchs auf der "normal" genutzen Weide auf der anderen Seite des Bachs. Am Bach wächst noch etwas Grün.
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2. Aufwuchs auf der "normal" genutzen Weide auf der anderen Seite des Bachs. Blick den Hügel hoch.
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Eine weitere HPG-Versuchsfläche. Diese überweide ich akutell bewusst, weil ich keinen anderen Platz mehr für die Jungbullen habe.
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Direkt angrenzend das untere Ende der Kleegras-Fläche aus dem 1. Bild.
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Nur der offenbar extrem trockenheitsresistente Hornschotenklee hält noch die Stellung.
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Auch der Wald leidet inzwischen massiv unter der Trockenheit. Viele Laubbäume werfen bereits ihr Laub ab oder verdorren, und in der Fichte feiert der Borkenkäfer Urstände.
(Die Käfersituation ist seit den Bildern noch viel angespannter. Hier hört man jeden Tag die Kettensägen. Auch auf meinen Waldflächen musste ich schon Käferbäume entfernen.)
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Auch die Eichen haben Anfang August ihre noch grünen Früchte abgeworfen. (Die braunen waren beim Abfallen ebenfalls grün. Sie liegen nur schon länger.)
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Saat von Zwischenfrüchten als Notfutter derzeit sinnlos. Der Boden ist staubtrocken. Würde man hier irgendwas säen, ginge man das Risiko ein, dass es beim nächsten kleinen Regen keimt und dann verdorrt.
(Auch die Bäume im Hintergrund beachten.)
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Staubtrocken im wörtlichen Sinn. Bio-Ackerfläche meines Onkels mit inzwischen knapp 4% Humus. Habe nur kurz mit dem Schuh den Boden gekickt.
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Hier nochmal ein Blick auf eine Laubwaldfläche an einem steinigen Osthang. Rechts oben im Bild borkenkäferbefallende Fichten.
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