Bodenkohlenstoff mit satellitenbildern (sentinel) ermitteln

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Nakati
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Bodenkohlenstoff mit satellitenbildern (sentinel) ermitteln

Beitrag von Nakati »

Um zu wissen ob die einte management-methode funktioniert oder nicht ist ein Monitoring wichtig.
Die sentinel 2 Daten sind frei verfügbar im Netz, und damit kann der Bodenkohlenstoffgehalt ermittelt werden. Was dabei spannend ist, ist dass man Rückwärts beproben kann, oder genauer gesagt auf frühere Satellitenbilder zurückgreifen.

https://www.sciencedirect.com/science/a ... 5718304267
Ein Beispiel.


Nakati
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Re: Bodenkohlenstoff mit satellitenbildern (sentinel) ermitteln

Beitrag von Nakati »

Falls jemand damit herumspielen will, hier gibt es den playgound:
https://www.sentinel-hub.com/explore/se ... playground


Manfred
Site Admin
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Re: Bodenkohlenstoff mit satellitenbildern (sentinel) ermitteln

Beitrag von Manfred »

Das funktioniert vermutlich nur bei nacktem Boden?
Und wen ich es richtig verstehe nur bei Lehmböden?

Ohne die darauf tainierte künstliche Intelligenz wird man mit den Spektraldaten als Laie aber nicht viel anfangen können.
Grundsätzlich erscheint mir das aber sehr interessant.
Ich habe auch schon versucht, über die Bilder in verschiedenen Spektren langjährige HM-Flächen abzugrenzen.
Es ist mir aber nicht gelungen. Da bräuchte man wohl einen Spezialisten für...

Es wäre aber eine große Hilfe, wenn man mit Satellitenbildern die Entwicklung des SOC-Gehalts und der Bodenbedeckung bei solchen Projekten aufzeigen könnte.


Nakati
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Re: Bodenkohlenstoff mit satellitenbildern (sentinel) ermitteln

Beitrag von Nakati »

Ja, es funktioniert nur nach dem pflügen soviel ich weiss. Also für die meisten Systeme nicht optimal, besonders für Weiden.

Eigentlich sollte es bei allen Bodentypen funktionieren den C gehalt zu messen. Das mit dem Ton: du kannst mit dem Bild neben dem C auch den Tongehalt sehen, Schluff und Sand nicht.

Hast du schon mit Qgis herumgespielt? Ein Kollege ist ein plugin am entwickeln bei dem du Flächen zeichnen kannst, und für diese Flächen die Biomasse bestimmen, (auch mit Sentinel 2 Daten). Ist halt nicht für Europa geeicht, gibt aber trotzdem ein relativer Wert.


Manfred
Site Admin
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Re: Bodenkohlenstoff mit satellitenbildern (sentinel) ermitteln

Beitrag von Manfred »

Ich habe da nicht den Nerv für, mich in die Auswertung rein zu fuchsen.

Die Biomasse sagt ja leider nur sehr bedingt etwas aus.
Wenn ich z.B. in sprödem Klima die bisher vorhandenen Tiere von der Fläche nehme, dann nimmt in den ersten Jahren die Biomasse erstmal zu, weil sie nicht mehr gefressen wird. Daher kommt ja die irrige Vorstellung, man könnte das Land dort durch Stilllegung regenerieren. Langfristig werden so aber die Ökosystem-Prozesse zerstört und es kommen keine jungen Pflanzen mehr nach. Die alten Pflanzen sterben irgendwann und das Land wird zur Wüste.
Dito das Problem bei der Baumpflanzerei in sprödem Klima. Schaut auf dem Luftbild schön grün aus und darunter ist nackter Boden, dessen Zerstörung sich fast ungesetzt fortsetzt.
Dort, so der Herdenzug simuliert wird, ist nach dem Durchziehen der Herden in der Trockenzeit auch nicht mehr viel Biomasse übrig.

Man müsste also eine Kombination von Parametern finden, die trotz dieser Wiedrigkeiten den tatsächlichen Zustand der Ökosystemprozesse auf einer Fläche erkennen lässt.

Man müsste quasi das, was mit der "Ecological Outcome Verification"- Zertifizierung bei Land to Market über die Messung verschiedener Parameter am Boden gemacht wird auf die Auswertung mit Satelliten übertragen.
Da bräuchte es Leute für, die richtig tief in der Materie drin sind.

Ersatzweise könnte ich mir vorstellen, dass man über zeitliche Aufnahmeserien (man müsste dann aber wohl Bildern mit max. Wochenabstand haben) den Biomasseertrag der Fläche ermitteln könnte. Man müsste dazu vor und nach jedem Weidedurchgang die Biomasse bestimmen und aus den Differenzen den Ertrag ermitteln. Wir aber auch schon schwierig, wenn Wildtiere mit im Spiel sind, die zwischen den geplanten Weidedurchgängen durchwandern. Dann bräuchte man fast tägliche Aufnahmen. Und das geht ja alleine schon wegen der Zeitweisen Wolkendecke nicht, selbst wenn die nötigen Satelliten verfügbar wären.

Vermutlich war meine Vorstellung, das mit Momentaufnahmen zeigen zu können, einfach zu naiv. Je länger ich darüber nachdenke, desto komplexer wird die Geschichte.


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