Fred, Bitte, in dem Artikel steht weder was Neues, noch irgendwas Erhellendes.
Es klingt für mich eher nach "Korona im Urwald":
Das Besondere an den größeren der betrachteten Ökosystemen sei gewesen, dass sie aus verschiedenen Subsystemen bestanden hätten, so das Team. Zunächst habe das bei Stress die Widerstandsfähigkeit des Gesamtsystems erhöht. Sei aber eine bestimmte Schwelle der Belastung überschritten worden, habe die Modularität zusätzliche Probleme gebracht und für einen schnelleren Kollaps gesorgt.
(Ich hätte nie gedacht, dass sowenig Menschen verstehen, wie eine "Exponentialfunktion" funktioniert; und selbst die, die es verstehen, sehen/verarbeiten nicht gleich, dass 10 erkrankte Ärzte in einem Krankenhaus was anderes sind, als einfach 10 Patienten mehr.)
Und dieser Satz hier:
Nur weil die Ökosysteme seit Tausenden von Jahren existiert hätten, hieße das nicht, dass sie nicht innerhalb von Jahrzehnten verschwinden könnten.
ist doch ne Variation von "wir müssen die Natur retten" - als ob "die Natur", ausserhalb von uns, auf unser edles Tun warten täte.
Natürlich ändert sich was, wenn sich was ändert -
und natürlich wäre es angebracht, wenn die Menschen mal Verantwortung für ihr Konsumverhalten an den Tag legen würden.
Mich stört die Implikation, dass die Natur sich nicht um Längen besser selber heilen könne als wir Menschlein mit unserer beschränkten Sicht erfassen.
Mich stört die (zugegeben indirekte) Implikation, wir sollten was
tun - wir sollten was lassen: das Verschwenden.
Abstand vom kompensierenden Konsum nehmen - mehr als 1,5 Meter.
Um uns selber zu schützen und die Verbreitung des Irrsinns (endlich) einzudämmen.
Und, sorry, ich bin wohl wegen "der Situation" etwas empfindlich im Moment, aber Panikmeldungen reizen mich zum Widerspruch.
Ich hoffe sehr, dass der Wandel des Klimas durch die Pandemie einen Impuls bekommt, der Globalsierung und Verteilung in ein besseres Gleichgewicht bringt. Wir haben bald die Möglichkeit dazu. Theoretisch. Wenn wir uns nicht praktisch vor lauter Panik die Sicht vernebeln.
Schön wäre, wenn jetzt viele Menschen ein Statement zur "Rettung der Wirtschaft" vs. "Erhalt der Natur" abgeben würden
und in der Lage wären, den vermeintlichen "Verzicht" als Gewinn zu sehen und anderen dies "vorzurechnen".