ja,gefühle von gedanken zu unterscheiden ist nicht so einfach, anscheinend...
Auch um ein Gefühl zuzulasen, denken wir drüber nach, der Teil ist legitim;
wir sind normalerweise auch recht gut in der Lage, bei
anderen zu merken, wenn sie nicht merken,
dass sie "nur" ein Gefühl ausdrücken und nicht einen Gedankengang, eine Argumentation vorbringen.
Ich meinte gar nicht so sehr den Umgang mit unseren Gefühlen, ich meine auch unseren Umgang mit Argumenten,
dem Denken von Gedanken sozusagen, nicht vom (halbgaren) Wahrnehmen des "Hintergrundrauschens".
(Also der Mischung aller Empfindungen; ist ja nicht so, als wären Gefühle immer "situationsspezifisch".)
Ein "das haben wir schon immer so gemacht" ist als Tatsachenfeststellung in Ordnung, als Argument eher nicht.
Wenn da wenigstens ein "ich will das nicht ändern" mit gedacht, wahrgenommen, gefühlt werden könnte,
anstatt dass der Andere in das Spiel mit einbezogen wird - als Gegner/Feind oder zur Bestätigung der eigenen Blase -
dann wären wir auch schon ein Stück weiter.
(Aber eigentlich sitz ich grad hier und hab keine Lust, gleich arbeiten zu gehen.
Wenn ich dieses Gefühl nicht nur wahr-, sondern allzu ernst nehme, hab ich ein Problem.
Möglicherweise aber auch, wenn ich es schaffe, es zu verdrängen.
Ich versuche also, mir "gut zuzureden", während ich meinen morgendlichen Ablauf hinlege (inclusive dieser Zeilen hier).
"Ernst" werde ich es nehmen, wenn es immer wieder auftaucht und ich es konkret an was festmachen kann,
bzw. wenn mir einfällt, wo ich lieber arbeiten würde und wie ich es anstellen könnte, da hin zu kommen.
Bis dahin versuche ich, im "Hier und Jetzt" zu bleiben und für meine Chefin keine Voodoopuppe zu basteln,
denn das könnte sich bei einem Gespräch eher nachteilig für
mich auswirken.)