In der ganzen Diskussion ist schon das Wording gezielt falsch.
Was Subventionen sind, kann man bei der Bundeszentrale für politische Bildung nachlesen:
"Subventionen (von lat. subvenire = zu Hilfe kommen) sind finanzielle staatliche Zuschüsse,
die nicht an eine direkte Gegenleistung gebunden sind."
https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/ha ... ventionen/
Fast alle Gelder, die die Bauern erhalten, sind an konkrete Gegenleistungen gebunden und damit keine Subventionen sondern Ausgleichszahlungen.
Damit der Landwirt in dem Videobeitrag die genannte Einkommensgrundstützung von 156,56 Euro pro ha erhält, und die sogenannte Umverteilungsprämie zur Förderung kleiner Betriebe (die aber auch große Betriebe erhalten) von 69,16 Euro für die ersten 40 ha und 41,49 Euro für weitere bis zu 20 ha, also insgesamt max. 60 ha,
(
muss er die unter anderem die sogenannten GLÖZ-Standards (Standards für
guten
landwirtschaftlichen und
ökologischen
Zustand der Flächen) einhalten:
GLÖZ 1: Erhaltung von Dauergrünland
GLÖZ 2: Schutz von Feuchtgebieten und Torfflächen
GLÖZ 3: Verbot des Abbrennens von Stoppelfeldern
GLÖZ 4: Schaffung von Pufferstreifen entlang von Wasserläufen
GLÖZ 5: Verringerung des Risikos der Bodenschädigung und -erosion
GLÖZ 6: Mindestbodenbedeckung
GLÖZ 7: Fruchtwechsel auf Ackerland (Aussetzung im Jahr 2023 möglich)
GLÖZ 8: Mindestanteil der landwirtschaftlichen Fläche für nichtproduktive Flächen oder Landschaftselemente von 4 % des Ackerlandes auf Ebene des landwirtschaftlichen Betriebs
GLÖZ 9: Verbot der Umwandlung oder des Umpflügens von Dauergrünland in Natura-2000-Gebieten
Besonders für Betriebe auf guten, ertragreichen Ackerstandorten sind die 4% Stilllegung und die Mindestbodenbedeckung schmerzhaft.
Ein 100 ha Ackerbaubetrieb muss auf den Ertrag von 4 ha verzichten.
Außerdem schränkt die Pflicht zur Mindestbodenbedeckung besonders den Anbau späträumender, ertragreicher Kulturen wie Zuckerrüben, Körnermais, späte Kartoffelsorten und Wintergemüse ein, weil danach oft keine Rechtzeitige Ansaat einer Winterkultur mehr möglich ist.
Eine ganze Anzahl intensiv wirtschaftender Betriebe auf besseren Standorten stellt deshalb gar keinen Förderantrag mehr.