Bayrische Akademie der Wissenschaften (2008): "Humus in Böden"

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aparine
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Bayrische Akademie der Wissenschaften (2008): "Humus in Böden"

Beitrag von aparine »

Bayrische Akademie der Wissenschaften (2008): "Humus in Böden: Garant der Fruchtbarkeit, Substrat für Mikroorganismen, Speicher von Kohlenstoff". Rundgespräche der Kommission für Ökologie Nr. 35, Verlag Dr. Friedrich Pfeil München, 142 p.

Unerwarteterweise war das Buch doch nützlicher, als erwartet:
* eingelagerter Kohlenstoff stammt nicht von den schwer abbaubaren Quellen (Lignin) ab, sondern von Polysachariden
* stabil sind vor allem Ton-Organik Komplexe, je größer um so instabiler
* Stabilität kommt vermutlich durch Anlagerung/Umhüllung mit Eisenoxiden bzw. Eisenhydroxiden - dies gilt nur für gemäßigte Breiten, in den Tropen bilden sich andere Eisenverbindungen
* auch Schwarzerde und Terra-Preta kann abgebaut werden, Bindung an Tonminerale und Eisenoxide macht diese stabil. Wenn man durch Düngung diese Bindung lockert, können 20 % des stabilen Kohlenstoffs in 2 Jahren abgebaut werden
* Agroforstsysteme: Randbäume produzieren härteres Holz als Bäume in den inneren Reihen
* stabiler Humus im Unterboden und Auflage (Streu) haben nichts miteinander zu tun
* konstante Fahrgassen bewirken insgesamt eine stark verminderte Verdichtung des Ackerbodens und vermindern Methan- und Lachgasemissionen des Bodens
* stabiler Kohlenstoff hat enges Kohlenstoff/Stickstoff-Verhältnis; Kohlenstofffixierung bedeutet immer auch Stickstofffixierung
* Regenwürmer destabilisieren die Eisen-Humus-Verbindung, bewirken dafür eine Verlagerung von Kohlenstoff in den Unterboden und Verkleinerung der Objekte, was diese tendenziell stärker stabilisiert
* Nitratbildung: Archaeen sind hinsichtlich der Menge wichtiger, als Nitrobacter und Nitrosomonas
* nur Flüssigdünger wird direkt von der Pflanze aufgenommen, fester Dünger geht immer über Mikroben


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