Sir Albert Howard: "Mein landwirtschaftliches Testament"

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aparine
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Sir Albert Howard: "Mein landwirtschaftliches Testament"

Beitrag von aparine »

Sir Albert Howard: "Mein landwirtschaftliches Testament": Sehr informativ und lesenswert, aber von einem grauenhaften Verlag. "Unveränderte" Ausgabe von 1947. Erst dachte ich die Angaben in € sind Umrechnungen - es geht dabei auch viel um Kosten-Nutzen Überlegungen, diese Angaben sind also nicht überflüssig. Inzwischen denke ich, dass es einfach ein Versehen beim Satz war. Selbst wenn es umgerechnet wurde, das heutige Pfund hat natürlich kaum noch etwas mit dem goldgedeckten Pfund zu tun. Beispiel: riesiger Aufwand, Gewinn laut Buch 4 € pro Hektar. Früher waren 4 Pfund Sterling ein kleines Vermögen! Dann die ganzen furchtbaren englischen Maßeinheiten, alles voll von Kubikzoll und Yardfuß (eine Flächeneinheit). Toll auch Angaben wie "Rs 2/8/6 je Tonne". Damit sind gemeint 2 Anna, 8 Paisa und 6 Pai. Das sind Einheiten der indischen Rupie. Darüber gibt es nicht mal im Anhang eine Erklärung. Aber zum fachlichen: Die ersten 2/3 denkt man, dass es nur um tropische Landwirtschaft geht. Dies dient aber nur zur Einführung und sollte nicht übersprungen werden. Kann man alles super einfach bei uns anwenden. Der Autor zeigt dann auch die Übertragung auf englische Verhältnisse und was man da zusätzlich zu beachten hat. Unschön auch, das es im Text keine Hinweise gibt, z.B. Untersuchungsergebnis liegt zu diesem Punkt noch nicht vor, aber wichtig, um zu wissen ob man Maßnahme A oder B machen soll. Trotzdem ein sehr empfehlenswertes Buch.


Manfred
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Re: Sir Albert Howard: "Mein landwirtschaftliches Testament"

Beitrag von Manfred »

Auch dieses Buch ist bei mir viele Jahre her. Wenn ich mich recht erinnere, empfand ich es als schwere Kost. Etwas umständlich geschrieben, was wohl der Zeit des Autors und seiner sozialen Stellung geschuldet war.
V.a. lesenswert für Fans der Kompostwirtschaft. Heute sieht man das ja eher als Krücke an, wenn eine Weidehaltung, Flächenrotte, Mulch etc. nicht umsetzbar sind, oder halt für Reststoffe der Verarbeitung, die nicht direkt wieder ausgebracht werden können.

Ich sage dazu gerne: Die Natur erzeugt (bis auf ganz wenige Ausnahmen) keine Komposthaufen. Und beim holistic management versucht man, wenn irgend möglich, Probleme durch Behebung der Ursachen zu lösen statt dauerhaft Symptome behandeln zu müssen. Dass dem in unseren gewachsenen Stukturen viele Sachzwänge entgegen stehen und man dann zu solchen Krücken (Kompostwirtschaft, Güllelagerung & -Aufbereitung, etc.) greifen muss, ist natürlich klar. Aber bei der langfristigen Betriebsplanung sollte man m.E. darauf zielen, diese Krücken los zu werden, alleine schon deshalb, weil die Kosten dafür den Produkterlösen immer schneller davon laufen.


Manfred
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Re: Sir Albert Howard: "Mein landwirtschaftliches Testament"

Beitrag von Manfred »

Weil es mir gerade über den Weg gelaufen ist:
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