Martin Royds - Australien - Holistic Management

Antworten
Manfred
Site Admin
Beiträge: 1737
Registriert: 31.03.2018, 12:46

Martin Royds - Australien - Holistic Management

Beitrag von Manfred »

Martin Roys aus Jillamaton in Australien, hat seine Ranch durch Holistic Management vor dem schleichenden Ruin bewahrt und in einen florierenden Betrieb mit zurückkehrender Fruchtbarkeit verwandelt.

Bild


Ein kurzes Video über seine Erfahrungen:
http://www.soilsforlife.org.au/case-stu ... tong-story

Website:
https://www.jillamatong.com.au/

Besonders interessant ist, wie stark er die Bedeutung der Tiere für das Einfangen und Transportieren der Nährstoffe betont.
Den Erosionsgully, der sich quer durch seinen Flächen zog, hat er auf Empfehlung des HM-Lehrers Peter Andrews in ein System von Teichen verwandelt. Zusammen mit den durch das Holistic Planned Grazing verbesserten Bodenverhältnissen fängt das das Wasser und die Nährstoffe auf.
Messungen haben ergeben, dass das Wasser, dass von oberhalb auf sein Grundstück fließt deutlich mehr Nährstoffe enthält, als das Wasser, dass am unteren Ende seines Grundstücks abfließt. Die Differenz wir vom Leben in seinen Teichen aufgegangen. Seine Weidetiere (die im Tal fressen und oben den Hügeln wiederkäuen) als auch die Fischfressenden Vögel, Insekten etc. helfen alle dabei, die Nährstoffe aus dem Tal wieder hinauf auf die Hügel zu transportieren und sie so länger im System zu halten.

Das ist mir evtl. so stark ins Auge gestochen, weil ich gerade einen Vortrag von Anders Lerberg aus Norwegen übersetze, der diesen Effekt ebenfalls wiederholt betont. Er ha seine Koppeln wo möglich auch so angelegt, dass seine Schafe unten in den Tälern das saftige Gras fressen und dann oben auf den Hügel, wo es windig ist und sie Überblick haben, wiederkäuen und abkoten, um die Nährstoffe wieder nach oben zu transportieren.

Diesen Effekt haben ja auch die Laichwanderungen von Lachsartigen, Stören, Maifischen etc., die vor der Verbauung und Kanalisierung der Flüsse tausende von Tonnen Nährstoffe aus dem Meer zurück aufs Festland transportiert haben.
Ebenso die mäandernden Flussauen und die vielen Biberteiche, die früher die Nährstoffe aufgefangen und gehalten haben, und von wo sie in Form von Fischen, Insekten etc. von Vögeln und Raubtieren etc. wieder aufs Land getragen wurden.

Diese Strukturen sind heute in Westeuropa fast vollständig verloren gegangen. Der Fischzug und die (See)Vogelschwärme fehlen. Die Flüsse sind von langsam fließenden Nährstoffschwämmen zu schnellfließenden Entwässerungsrinnen geworden, und die Nährstoffe, die wir über die Fischerei wieder aufs Land transportieren, landen in der Klärschlammverbrennung.
Und unsere Vorfahren haben über viele Generationen die Hügel und Hänge ausgemagert und die Nährstoffe hinunter auf die Taläcker verbracht, alles völlig entgegen der Methoden der Natur.


Buchkammer
Beiträge: 29
Registriert: 07.04.2018, 10:13
Wohnort: Thüringen
Kontaktdaten:

Re: Martin Royds - Australien - Holistic Management

Beitrag von Buchkammer »

Manfred hat geschrieben: 12.01.2019, 21:14...Und unsere Vorfahren haben über viele Generationen die Hügel und Hänge ausgemagert und die Nährstoffe hinunter auf die Taläcker verbracht, alles völlig entgegen der Methoden der Natur.
Eben, alles wider der Natur und nicht in Kreisläufen gedacht. Das 1. von 12 Prinzipien der Permakultur:

Beobachte und handle. Wenn wir uns die Zeit nehmen, uns mit der Natur auseinanderszusetzen, können wir zu Lösungen finden, die auf die jeweilige Situation zugeschnitten sind.


Wer sich in die Natur begibt, der lernt beim allerbesten Meister! (Erwin Thoma)
Antworten