Ich muss zugeben, das Thema ist interessant.
Gerade was die Fiebersenkung angeht, finde ich es schon erstaunlich, wie wenig viele Leute im Alltag die Zusammenhänge verstehen, ist doch Fieber ein wichtiges Mittel zur Bekämpfung von Krankheiten, wenn man das doch wüsste, wieso wollte man unbedingt das Fieber senken?
Fred hat geschrieben:
Ja, es gibt schon viel seltsames, wenn man ansieht, was derzeit so alles passiert. Wobei man auch sehr aufpassen muss, was man dazu schreibt, seitdem es die "Gesetze gegen Fake-News" gibt. Ich bin erst gestern, aus einem Foto-Forum herausgeflogen, wo der Admin verlangte, daß man nur "offiziell" geprüfte Inhalte posten darf. Woraufhin ich sinngemäß geschrieben hatte, daß das ja "Nordkoreanische" Standarts sind. Manfed will ich jetzt nicht in diese Zwckmühle bringen.
Ich finde es ehrlich gesagt auch gut, dass man sich Gedanken macht, was man schreibt und wo man was schreibt. Sieht man die Kehrseite der Medallie und was alles an Falschinformationen rausgehauen wird, bin ich mir aber nicht sicher, ob "Gesetze gegen Fake-News" der richtige Weg sind. Letztlich lassen sie sich sowieso nicht vermeiden, aber gerade durch das politisch aufgeheizte Klima, das letztlich auch eine Wahl von Trump, Bolsonaro begünstigte usw. finde ich es richtig, dass Themen wie Faktenchecking und die Stärkung von seriösen Informationen in den Fokus geraten sind und meines Erachtens ist das der richtige Weg. Und ja, ich mache mir keine Illusion, dass es Ansichten immer geben wird, die richtig und legitim sind, die aber vom System als gefährdend betrachtet werden und daher keine Mehrheitsmeinung werden dürfen... die ideale Welt, das ideale System gibt es nicht, damit muss ich mich letztlich abfinden können.
Fred hat geschrieben:
Aber die überall Medial verbreitete Vorstellung, wegen der Neuheit des Viruses, seien wir alle hilflos dem Risiko ausgesetzt, daß wir nach der "Infektionstheorie" dann sterben, wenn wir dummerweise infiziert werden, ist schon seltsam wenn man bedenkt, daß Viren Evolutionsgeschichtlich gesehen sehr alte Wesen sind.
Ist dem wirklich so? Meine Wahrnehmung ist anders, nämlich dass wir Angst haben von dem Risiko, dass ein Teil der Leute an diesem Virus stirbt und man möglichst jedes Risiko vermeiden will. Für einen Grossteil der Bevölkerung ist das Virus aus gesundheitlicher Sicht harmlos (indirekte Folgen wie wirtschaftliche, psychische/gesellschaftliche Folgen usw. können dagegen schon einen Einfluss haben), eine kleine, gefährdete Minderheit trifft der Virus aber stark, welche wir schützen wollen, weil das sonst einen starken Einfluss auf die Wirtschaft und Gesellschaft haben könnte. Darum die ganze Übung, dass man proaktiv versucht das Ganze ein bisschen steuern zu können.
Aus der Sicht der Evolution wäre es wohl auch nicht vorgesehen, dass der Mensch so dicht auf dicht leben soll, dass er mit Nutzung moderner Verkehrsmittel die Verbreitung von Epidemien nochmals begünstigt. Egal wie wir es drehen, zeigt das Virus uns, dass wir uns nicht über die Gesetze der Natur erheben können und dass unser Verhalten im Rahmen der Natur und der Ökosysteme geschieht. Die Krise entsteht dadurch, dass sie uns unser Irrglaube spiegelt und uns die Gelegenheit gibt, daraus zu lernen.
Natürlich ist es nochmals etwas anderes, was die Leute und Medien aus den verfügbaren Informationen machen:
Die Boulevardpresse nutzt das natürlich gerne, um ein Killervirus herbeizuschreiben und viele Internetmedien sind mittlerweile ähnlich seriös unterwegs, dass sie unterschwellig gerne diese Emotion transportieren möchten, denn es geht um reisserische Schlagzeilen, Clickbait und möglichst hohe Leserzahlen, was alles einer sachlichen Berichterstattung nicht unbedingt förderlich ist. Aber das das ist ja auch nichts Neues, noch etwas, das jetzt speziell fürs Coronavirus gilt. Seriöse, hochwertige Quellen und Medienfasten kann da wie auch sonst im Alltag helfen für einen gesünderen Umgang mit Informationen, und halt all den Informations-Junkfood möglichst meiden.
Fred hat geschrieben:
Ich habe meine Anstrengungen meine Immunabwehr zu stärken jetzt verstärkt. Dazu bediene ich mich dessen, das was die Haus- und Erfahrungsmedizin gegen Gripale-Infekte, also Viren-Infekte so anbietet. Ich finde schon bemerkenswert, daß dies in der öffentlichen Diskussion doch eher ausgeblendet wird.
Das war auch meine Überlegung. Mal sehen was es bringt.
Viktualia hat geschrieben:
Ich wünsche mir sehr,
dass das Corona- Innehalten als Chance für den Klimawandel genommen wird.
Das wünsche ich mir auch. Für mich selber kann ich sagen, dass die Krise eine Chance ist. Ich hatte sowieso mich schon vor einem Jahr aus dem Hamsterrad verabschiedet. Das Schöne jetzt ist, dass die ganze Gesellschaft mehr oder weniger still steht, dass plötzlich wieder Menschlichkeit in den Vordergrund rückt und das in einer Zeit in der die Natur erwacht und aufblüht. Ich hab die Natur vor meiner Haustür und den Fluss in Sichtweite, einen Gemeinschaftsgarten vor dem Haus (eigener Garten noch nicht) und auf dem Balkon wächst Vogelmiere, Neuseeländerspinat und Kapuzinerkresse (noch überwintert von letztem Jahr) als Suppen- und Salatbeigabe oder zum roh naschen.
Viktualia hat geschrieben:
Fred, wenn es da (im link der Nachdenkseiten) allgemein um die "Zunahme der Gesundheitskrisen" gegangen wäre, könnte man ja eventuell die prohezeite Zunahme von Selbstmorden und häuslicher Gewalt mitzählen - aber diese befürchteten Sterbefälle gehen halt eben nicht auf Konto des Virus´ sondern - "des Systems" oder "der Situation".
Die Massnahmen sind ja, so gesehen, nicht "gegen" etwas, (den Virus, sprich ne Impfung, also direkte Abwehr im betroffenen Individuum)
sonderen für das (mehr oder weniger marode) Gesundheitswesen.
Die häusliche Gewalt dürfte tatsächlich gestiegen sein, zumal Frauenhäuser Zulauf bekamen. Wie es mit der Selbstmordrate aussieht, weiss ich nicht, aber das würde ja eher gegen unser System sprechen, denn wenn es den Leuten gut gehen würde, dann würde die Einschränkung der Bewegungsfreiheit und Aktivitäten sie wohl kaum in ihren Grundfesten erschüttern können.
Und wenn die Regierungen nichts täten, was gäbe es für Eigendynamiken, zumal bei korrekter Informierung die Leute ja selbst schärfere Massnahmen fordern, wie wir in verschiedenen Ländern schon gesehen haben (Brasilien, USA usw. selbst bei uns in der Schweiz).
Viktualia hat geschrieben:
Ich frag mich, warum da nicht zwischen "Idealfall//Normalfall//Notfall" unterschieden wird - ist doch klar, dass einerseits nicht alle (Bürger) gleichzeitig Vernunft annehmen, andererseits aber striktere Sachen nötig sind als bei ner anderen Verwaltungsaufgabe.
Wir sind "hilflos den Massnahmen ausgesetzt" - anscheinend ist das Wissen darüber, dass ein Notfall anders gehandelt werden muss als ein Normalfall, in einer Welt, in der Ausbeutung als Idealfall verkauft wird, Mangelware. So wirkt es jedenfalls auf mich.
Was das "hilflos sein" angeht, kann ich dem auch eine positive Seite abgewinnen, dass sie uns die Möglichkeit gibt daraus zu lernen und zu wachsen. Wir waren bisher so auf unsere materiellen Werte konzentriert und jetzt müssen wir diese einschränken, nicht mehr das, was wir haben, was wir konsumieren und tun zählt, sondern das, was wir sind. Es gibt die Möglichkeit für die persönliche Innenkehr, sich auf innere Werte zu besinnen: was gibt uns halt, wenn alles um uns herum schein zu wanken, von dem wir glaubten, es gäbe uns Sicherheit? Erkennen wir diese Chance und machen wir was daraus? Erkennen wir, dass alles was da draussen ist, uns keine Sicherheit geben kann, dass es die sich immer verändernde Natur ist und dass nur wir in uns selbst uns wirklich Halt geben können?