Gräsergifte
Verfasst: 13.06.2018, 17:10
Auch Gräser können sich vor Überweidung schützen, indem sie Giftstoffe bilden, wobei ihnen ihre Pilzpartner behilflich werden. Anbei kleine Auszüge von Artikeln auf artgerecht-tier.de/ von Dr. rer. nat. Renate Vanselow, Diplom-Biologin:
Wehrhafte Gräser
Wehrhafte Gräser
[https://www.artgerecht-tier.de/pferde/d ... 1679624618]Gleich vorweg: Nein, keineswegs. Hier ist nichts geheim. Gräser waren nie wehrlos! Bei den hochwirksamen Giften handelt es sich um rein natürliche Wirkstoffe. Und die Selektion auf die Härtesten und Giftigsten war oftmals keineswegs Zuchtziel, sondern häufig eine Folge unbeabsichtigter Selektion durch gnadenlose Überweidung. Was also macht Gräser giftig, was ist geschehen?
Bei unseren Gräsern spielen vorwiegend Pilze die Rolle der Wirkstoffe produzierenden Partner. Da die Pilze unserer Futtergräser innerhalb einer Pflanze gefunden werden, nennt man sie „Endophyten“ von endo (griechisch) innerhalb und phyto (griechisch) Pflanze.
Wer nun ein Grass auf bestimmte Eigenschaften selektiert, z. B. durch gezielte Zucht, oder auch völlig unbeabsichtigt durch gnadenlose Überweidung auf „Trampelausläufen“, der betreibt eine Auswahl auf ganz bestimmte Pilzpartner, deren Wirkstoffe dem Gras auch unter widrigsten Verhältnissen zu überleben helfen. Leider sind diese Wirkstoffe Fraßabwehrstoffe, die teilweise hochgradig viehgiftig sind. Denn die Partner unserer Futtergräser Deutsches Weidelgras, Rohrschwingel und Wiesenschwingel gehören zur nächsten Verwandtschaft der Mutterkornpilze