Hautkrankheit an und in den Ohren

Hinweis: Dieses Forum ersetzt nicht den Gang zum Tierarzt!
Olaf
Beiträge: 13
Registriert: 07.12.2018, 16:04

Hautkrankheit an und in den Ohren

Beitrag von Olaf »

Unserer Ziegenbock hat an und in den Ohren und direkt hinter den Hörnern weiße Hautschuppen und blutige Stellen zu dem fällt das Fell aus und die Ohren sind heiß.
Wer kann uns nähreres über diese Krankheit und den Behandlungsmethoden sagen (Pilz? Reude? Flechte)?

Wären für Hilfe sehr dankbar.


Locura
Beiträge: 4653
Registriert: 31.05.2007, 10:01

Beitrag von Locura »

Huh...könnte ein Pilz sein, muss aber nicht.
Kannst Du ein Foto einstellen?
Wie groß sind die einzelnen Stellen und wie lange hat die Entwicklung gedauert? Ist definitiv nur ein Tier befallen (die anderen äußerst penibel kontrollieren - nicht nur am Kopf).


Amelie
Beiträge: 1991
Registriert: 14.03.2007, 08:02

Beitrag von Amelie »

Hallo
Ohren heiß?Fieber messen!


Liebe Grüße

Christine


Der Optimist sieht die Rose,der Pessimist nur die Dornen.
Locura
Beiträge: 4653
Registriert: 31.05.2007, 10:01

Beitrag von Locura »

Die heißen Ohren werden wahrscheinlich eher eine lokale Reaktion sein...

Könnt Ihr beobachten, dass der Bock sich zu kratzen/ scheuern versucht?


Moritz

Beitrag von Moritz »

Wir versuchen, Struktur in das Vorgehen zu bringen:
Du beginnst mit Tieren, die Du für gesund hältst. Ein Helfer hält sie kurz fest, du faßt nach Ohren oder wenigstens einem Ohr, schließt die Augen, fühlst die Temperatur der Ohren und versuchst, sie Dir über die Hände zu "merken". Nicht vergessen: Augen schließen, dann fühlt und merkt es sich besser. Dann tust Du dies beim Bock als möglicherweise infiziertem Tier.

Meine Vermutung: kein Temperaturunterschied (es sei denn, es liegen schon heftige Verletzungen vor).
Weiter: Du fährst mit einem kleinen Stück Küchenpapier mal etwas tiefer ins Ohr (4 bis 5 cm) und schaust, was Du rauswischen kannst. Nachher Papier nicht achtlos wegwerfen, sondern entsorgen.

Hinsichtlich der weißen beobachteten Schuppen schaust Du an anderen Körperstellen, ob die Haut dort auch solche trockenen Schuppen aufweist.
Dann wären es normale Hautschuppen, die hier aber hinter den Hörnern - dort, wo die kniescheibenförmige, verschiebbare Wulst beim Bock vorhanden ist - besonders stark auftreten. Dort darf auch das Fell brüchig sein. Manchmal ist dort die Haut auch krustig, falls er sich beim Scheuern verletzt hat (an einem Ast, einer Raufe).

Liegen außerdem im Innen- und Außenbereich des Ohrs Krusten vor, schaust Du bitte genau hin: können sie der Form nach nur von einem Riß, einer Längsverletzung sein; oder sehen sie nicht nur glatt verschorft, sondern vielmehr leicht aufgeworfen, krustig, wie mit leicht eitrig durchsetztem Schorf gebildet und teilweise ins leicht Flächige gehend, aus?
Tritt, wenn der Schorf mal abgeht, sogar eine leicht gelblich-trübe, also nicht dunkelgelbe (eitrige) Flüssigkeit/Feuchtigkeit auf?

Im letztgenannten Fall handelt es sich um den Befall mit Räudemilben, der einen Juckreiz auslösen kann, nicht muß.
In diesem Fall behandelt man durch Begießen der Rückenlinie vom Nacken bis Schwanzwurzel mit einem sogenannten "pour on"-Mittel (to pour on = englisch: draufgießen), dem Gewicht des Bockes entsprechend beim Tierarzt zu kaufen. Nicht bei Regen oder zu erwartendem Regen zu benutzen. Nicht an die Wunden kommen lassen.

Im erstgenannten Fall ist es harmlose Verletzung, die man mit einer Hautsalbe behandeln kann (Traumeel etwa).

Es ist - eingedenk dessen, daß jetzt Feiertage anstehen - keine dramatische Eile angesagt, aber es sollte doch alsbald behandelt werden.
Die anderen Tiere müssen sich keinesfalls angesteckt haben.
Gruß Moritz


Locura
Beiträge: 4653
Registriert: 31.05.2007, 10:01

Beitrag von Locura »

Moritz hat geschrieben:
Im erstgenannten Fall ist es harmlose Verletzung, die man mit einer Hautsalbe behandeln kann (Traumeel etwa).


Nur mal so zur Info (habe das in diversen Threads schon als falschen Tip gelesen):

Traumeel ist keine Haut-/Wundsalbe, sondern eine Salbe für stumpfe Verletzungen (Prellungen, Blutergüsse, Verstauchungen o.ä.)! Ist vergleichbar mit Voltaren, aber auf pflanzlicher Basis.
Eine reine Haut-/Wundsalbe wäre eine Salbe mit Dexpanthenol (z.B. Bepanthen).


Moritz

Beitrag von Moritz »

Haste Worte!!!

Mal abgesehen davon, daß ich mir die Salbe angesichts der Inhaltsstoffe sogar jeden Tag auf meine Crêpes schmieren würde, falls sie keinen Alkohol enthielte, fehlt mir hier noch der Hinweis, Traumeel S sei nicht für Ziegen zugelassen!

Ich zitiere aber mal, um unserem Fragesteller zu helfen, die Dosierungsanleitung der Herstellerfirma HEEL:

"Salbe: morgens und abends, bei Bedarf auch öfter auf die betreffenden Stellen (auch auf Schürfwunden; Hervorhebung von mir) auftragen, ggf. auch Salbenverband."

Moritz und Joseph


Locura
Beiträge: 4653
Registriert: 31.05.2007, 10:01

Beitrag von Locura »

..genau...auch bei Fußpilz, Magengeschwüren und Blähungen - ein Wundermittel! :P

Leider ein wenig aus dem Zusammenhang, deswegen hier nochmal die "Vollversion":
Anwendungsgebiete:
Die Anwendungsgebiete leiten sich von den homöopathischen Arzneimittelbildern ab.
Dazu gehören: Flüssige Verdünnung, Tabletten, Salbe: Verletzungen wie Verstauchungen und Verrenkungen, Prellungen, Blut- und Gelenkergüsse, entzündliche und mit Entzündungen verbundene degenerative Prozesse am Stütz- und Bewegungsapparat (z.B. Sehnenscheiden-, Schleimbeutelentzündungen, Tennisarm), Arthrosen der Hüft-, Knie- und kleinen Gelenke. Flüssige Verdünnung zur Injektion: Verletzungen wie Verstauchungen und Verrenkungen, Prellungen, Blut- und Gelenkergüsse, Knochenbrüche, postoperative und posttraumatische Ödeme und Weichteilschwellungen. Entzündliche und mit Entzündungen verbundene degenerative Prozesse an den verschiedenen Organen und Geweben, besonders auch am Stütz- und Bewegungsapparat (Tendovaginitis, Styloiditis, Epicondylitis, Bursitis, Periarthritis humeroscapularis u.a.), Arthrosen der Hüft-, Knie- und kleinen Gelenke, Commotio cerebri acuta.

Dosierungsanleitung:
Flüssige Verdünnung: Soweit nicht anders verordnet, 3 mal täglich 10 Tropfen. Bei Weichteilschwellungen 3 mal täglich 30 Tropfen.
Wie alle Arzneimittel sollten auch homöopathische Arzneimittel ohne ärztlichen Rat nicht über längere Zeit angewendet werden.
Tabletten: Soweit nicht anders verordnet, 3 mal täglich 1 Tablette im Mund zergehen lassen.
Wie alle Arzneimittel sollten auch homöopathische Arzneimittel ohne ärztlichen Rat nicht über längere Zeit angewendet werden.
Flüssige Verdünnung zur Injektion: Soweit nicht anders verordnet, bei akuten Beschwerden täglich, sonst 1-3 mal wöchentlich 1-2 Ampullen i.m., s.c., i.c. (evtl. Quaddelung), i.v., intraartikulär bzw. periartikulär injizieren.
Wie alle Arzneimittel sollten auch homöopathische Arzneimittel ohne ärztlichen Rat nicht über längere Zeit angewendet werden.
Salbe: Soweit nicht anders verordnet, morgens und abends, bei Bedarf auch öfters, auf die betroffenen Stellen (auch auf Schürfwunden) auftragen, ggf. auch Salbenverband.
Hinweis: Eine großflächige Anwendung von TraumeelS Salbe ist zu vermeiden.
Wie alle Arzneimittel sollten auch homöopathische Arzneimittel ohne ärztlichen Rat nicht über längere Zeit angewendet werden.


Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.heel.de/public/arzneimittel/ ... neimittel/ ... n=traumeel</a><!-- m -->

Daraus kann man klar die Anwendungsgebiete entnehmen; der Hinweis mit der Schürfwunde impliziert nur, dass die Salbe auch bei einer über der eigentlichen Verletzung liegenden Hautläsion angewendet werden darf.


Beste Grüße

Petra und Maria


Ramonas-Ziegenranche
Beiträge: 489
Registriert: 12.11.2007, 09:38

Beitrag von Ramonas-Ziegenranche »

Hallo Olaf
hätte jetzt auch auf einen Pilz getippt. Die symtome hatten wir heuer auch bei unseren Kühen. Wo es am Kopf begann und am Schwanz endete. Waren so Kreisrunde stellen. Die betroffenen Stellen haben wir dann mehrmals täglich mit Schmierseife gewaschen, und siehe da es hat geholfen. Probiers doch mal aus, vielleicht klappt´s und es ist auch rein biologisch.
Gruß Ramona


"TRÄUM NICHT NUR DEIN LEBEN, SONDERN LEBE DEINEN TRAUM"
Eifelhexe
Beiträge: 2059
Registriert: 26.05.2002, 00:00

Beitrag von Eifelhexe »

Hallo Locura

toll die Originalversion zu lesen!!
Da zeigt sich wieder einmal:
Zwei lesen das gleiche und doch etwas anderes!
Für Anfänger sehr gut das Du Dir die Mühe gemacht hast es hier einzustellen!!


Alles Liebe aus der Eifel,
Uli
PS: Die Natur ist der Balsam gegen die Leiden, die alle jene verursachen, die die Natur misshandeln.
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