Masanobu Fukuoka - Japan - Natural Farming

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davX
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Masanobu Fukuoka - Japan - Natural Farming

Beitrag von davX »

Er gehört meines Erachtens zu den beeindruckendsten Pionieren der pluglosen, organischen Landwirtschaft. Mit dem daoistischen Ansatz möglichst viel Arbeit zu sparen, bzw. von der Natur machen lassen, was auch als Wu-Wei oder Nichtstun-Landwirtschaft bezeichnet wird, liess er über die Jahrzehnte immer mehr Arbeiten weg, das Pflügen, das Düngen, das Kompostieren und auch auf Pflanzenschutzmittel verzichtete er. Stattdessen diente Weissklee als Mulch und Stickstofffixierer/Gründünger, Akazienbäume als Stickstofffixierer im Obstgarten und eine gesunde Tier- und Pflanzenwelt sorgte dafür, dass Schädlinge und Krankheiten unter Kontrolle bleiben.

Hier ist ein Video, zwar auf Japanisch, aber mit englischen Untertiteln, das die Geschichte Fukuokas erzählt und sein Natural Farming erklärt:


Zudem gibt es von Larry Korn, seinem Schüler, einen Vortrag, der gute Teile des Inhaltes seines Buches "One-Straw Revolutionary" behandelt:


Von Fukuoka selbst gibt es mit "One-Straw Revolution" (deutsch: "Der Grosse Weg hat kein Tor") eine Einführung in sein Natural Farming. Es gibt dann noch ein weiteres Buch, das sich genauer mit seiner Methode in der Theorie und Praxis beschäftigt und eines über die Begrünung von Wüsten, was seit seiner USA Reise, organisiert durch Larry Korn, zu seiner neuen Lebensaufgabe wurde.


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Manfred
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Re: Masanobu Fukuoka - Japan - Natural Farming

Beitrag von Manfred »

Hier eine Fukuoka-Doku auf Deutsch:



Manfred
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Re: Masanobu Fukuoka - Japan - Natural Farming

Beitrag von Manfred »

Ein sehenswertes Interview mit Fukuoka-Schüler und Permakultur-Lehrer Larry Korn:
(auf Englisch)
In den nächsten Wochen sollen wohl noch weitere Teile online gehen.







Manfred
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Re: Masanobu Fukuoka - Japan - Natural Farming

Beitrag von Manfred »

Bei Raju Titus habe ich ein altes Video mit diversen Fotos von Fukuokas Farm gefunden:



Manfred
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Re: Masanobu Fukuoka - Japan - Natural Farming

Beitrag von Manfred »

Ich habe die 3 Interviews aus dem vorletzten Beitrag übersetzt:

https://www.regenerative-landwirtschaft ... ukuoka.pdf


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davX
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Re: Masanobu Fukuoka - Japan - Natural Farming

Beitrag von davX »

Ich hatte mir kürzlich die Diskussion über Fukuoka im Selbstversorgerforum durchgelesen und da ist mir wieder aufgefallen, wie sehr im Westen die meisten Fukuoka auf seine Technik reduzieren und dabei übersehen, dass sein Kern eigentlich die Philosophie, seine Denkweise ist und dass beispielsweise die Inder viel weniger Mühe damit haben, das zu begreifen.

In seinem Buch "Sowing Seeds in the Desert" (S. 87-88) beschreibt Fukuoka ein Beispiel von Frau Aveliw aus den Philippinen. Sie las "One-Straw Revolution" und beobachtete dann ihr Grunstück etwa 10 Jahre lang und baute dann in vier Jahren einen Natürlichen Landwirtschaftshof auf und sie erschuf ein richtiges Paradies aus zahlreichen Obstbäumen wie Bananen, Papaya, Guaven, Durian und einige Kaffeesträucher. Unter ihnen wuchs eine dicke Schicht an Mehrjährigen und Gründünger, Orchideen blühten überall, Vögel flogen herum und Fische gabs in den Teichen. Man muss dazu noch bemerken, dass die Philippinen einen sehr schlechten Boden haben, welcher das Ergebnis ist von rücksichtsloser Abholzung und es gibt kaum noch richtigen tropischen Regenwald. Frau Aveliws Geheimnis für ihren Erfolg war, so sagt es Fukuoka, dass sie in Harmonie mit der Natur lebte.

Dieses Beispiel zeigt uns noch ein weiteres Problem hier im Westen, die fehlende Geduld, 10 Jahre beobachten! Wer nimmt sich diese Zeit.

Und wie bereits angesprochen scheinen Fukuokas Ideen insbesondere in Indien auf fruchtbaren Boden gestossen zu sein, was mich überhaupt nicht erstaunt. Larry Korn schreibt dazu in einem Interview:
India was very inspirational for me because I just saw natural farmers everywhere. I taught a seven-day class in Karnataka state, where Bangalore is, and that farm itself was really inspiring. Fukuoka’s orchard [in Japan] had acacia trees and nut trees at the top, at the highest canopy, and then he had various kinds of fruit trees and berries and perennials, and gradually there were all these different layers. And the same layers existed in this farm in India, but the top layer was coconuts, the next layer was papayas and bananas, and then they had many plants that I had never heard of or seen before. It was also no-plowing and keeping a permanent groundcover, and it had so many of the same characteristics [as in Japan]. It was unmistakably Fukuoka-style natural farming.

(...)

The biggest difference, I think, is that the Indian people are basically a spiritual people. And the foundation of natural farming is not the specific technique—it’s the way of seeing the world. It’s about getting along in the world, the proper relationship between people and nature. And even more specifically, it’s to help each individual to get back [to nature]. We’ve kind of separated ourselves, as a culture and individually, from nature, and natural farming is a path to get back. Fukuoka-sensei saw that in this “vision” he had when he was 25 years old, and when people couldn’t understand what he was talking about, he went back to his farming village and he created a concrete example, a physical example, by applying the understanding to agriculture.

(...)

Also, natural farming is so similar to the [nonviolent] approach of [Mahatma] Gandhi, and that approach is still very much alive in India. You just can’t miss the connection there. Sensei himself went to India four times; he met two prime ministers, he was covered on national news when he went there. And even now, natural farmers [in India] are covered in the newspapers all the time.

Quelle: https://onestrawrevolution.net/kyoto-jo ... ober-2018/
(Hervorhebungen von mir)

Und ebenfalls interessant ist folgender Podcast, bei dem es einmal nicht um Fukuokas Landwirtschaft geht in erster Linie, sondern um seine Philosophie. Der Podcaster kam auf Fukuoka über seinen Aikido-Lehrer:
https://www.levevei.no/2015/12/episode- ... u-fukuoka/

Hier finde ich es wiederum interessant, dass schon Mollison damals den Link zum Aikido machte, wo er die Permakultur mit Aikido verglich und ich habe den Eindruck bei seinen Büchern merkt man, dass sein Austausch mit den Aboriginies Spuren hinterliessen, die von der Denkweise gewisse Ähnlichkeiten zur Denkweise von Fukuoka aufweisen, eben die Denkweise indigener Völker, Leute, die noch eng mit der Natur verbunden sind.


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Manfred
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Re: Masanobu Fukuoka - Japan - Natural Farming

Beitrag von Manfred »

Im SV-Forum habe ich das ja mehrfach angesprochen:
In der östlichen Philosophie ist der Mensch ganz selbstverständlicher, untrennbarer Teil der Natur.
Im Daoismus ist das Aufgehen des Menschen im Fluss der Natur das höchste Ziel.
Die etwas unglückliche Übersetzung "nichts tun" meint, sich der Natur nicht in die Quere zu stellen, sondern sich die natürlichen Abläufe zunutze zu machen, so wie wir es in der regenerativen Landwirtschaft versuchen zu erlernen.

Hier im Westen tun die meisten Menschen das, was Fukuoka immer wieder kritisiert hat: Künstliche Grenzen zwischen Mensch und Restnatur zu errichten (man lese bei Wikipedia die absurden westlichen Definitionen von Umwelt und Natur nach) und der Natur menschlichen Willen aufzuzwingen. Und am tiefsten ist dieses widernatürliche Verhalten ausgerechnet in der "Naturschutz"bewegung verankert. Man will die künstlich abgespaltene Natur mit aller Gewalt vor sich selbst (im doppelten Sinne...) schützen: Vor dem menschlichen Selbst, indem man die Menschen räumlich aus der Restnatur auszusperren sucht, und vor dem natürlichen Selbst indem man ihr menschliche, völlig widernatürliche Vorstellungen (wie das Ausmagern von Wiesen, die deutsche Einheitsheckengestaltung, Aufforstung...) aufzwingt.

Wir brauchen deshalb eine Reformationsbewegung, die den Menschen seinen Platz und seine Rolle in der Natur wieder annehmen lässt. Wo das passiert, entstehen Vielfalt und Fruchtbarkeit.


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davX
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Re: Masanobu Fukuoka - Japan - Natural Farming

Beitrag von davX »

Naja, in der deutschen oder englischen Übersetzung schreiben sie glaubs von "wu wei", das ja auch mit "Nicht-Handeln" übersetzt wird, was meines Erachtens treffender ist, auch wenn das immer noch ein gewisses Potenzial hat für Missverständnisse, und im Englischen als "non-action" oder "action of non-action" umschrieben. Und teilweise wird auch der Vergleich mit dem Fluss oder Flow gezogen, was aus westlichem Verständnis dem Wu wei oder Dao vermutlich noch am nächsten kommt.

Was den Naturschutz angeht, ist dieser halt im Dualismus gefangen. Der Mensch ist eben nicht nur das Problem, sondern auch die Lösung. Das kann man aber nicht mit dem Denken verstehen, auf dem das Problem entstanden ist, doch genau das ist doch der Ansatz jener Naturschützer. Andererseits muss ich aber auch sagen, dass man auch nicht den gesamten Naturschutz über einen Kamm scheren sollte, gibt es beispielsweise zumindest bei uns in der Schweiz auch Ansätze, dass man Naturschutzflächen mit Tieren beweidet. Mir kommt da zumindest ein Projekt von Pro Natura in den Sinn, und wenn man sucht, scheint es offenbar deren gleich mehrere zu geben:
https://www.pronatura.ch/de/allegra-geissenpeter
https://www.pronatura.ch/de/trockenstandort-zeneggen
https://www.pronatura.ch/de/naturschutz ... oesli-thun
Das Aussperren funktioniert allerdings zumindest bei uns in der Schweiz recht schlecht. Vollkommen aussperren geht ja eh nicht, weil der Mensch für die Forschung Zugang haben muss (oder treffender will), aber was ich schlimmer finde, ist der Ansatz der Nichtnutzung, wobei wie oben gezeigt es da durchaus auch pragmatische Ansätze gibt. Wir haben gerade mal einen Nationalpark, wo grosse Flächen für den Menschen (weitgehend) gesperrt sind, ansonsten kann man in den meisten Fällen die Naturschutzgebiete betreten oder aber es gilt z.B. eine Ruhezeit während der Brutzeit der Vögel beispielsweise. Die Schaffung eines zweiten Nationalparks scheiterte vor nicht allzu langer Zeit an der Ablehnung der lokalen Bevölkerung.
Wo das Aussperren konsequenter gehandhabt wird, da wäre beispielsweise Militärsperrgebiete. Deren gibt es auch nicht wenige und in Deutschland gäbe es noch die verminte innerdeutsche Sperrzone zwischen Ost- und Westdeutschland, wo sie noch nicht entschärft wurde. Und dann muss ich auch an die Unterschiede denken, wenn ich mir beispielsweise Felder in Hessen vor die Augen führe, ich war mehrere Male in Hessen und daher lag da auch der Vergleich mit unseren Feldern nahe. Wir haben deutlich kleinstrukturiertere Felder, mehr Vielfalt und wenn ich dann noch an den Alpenraum denke, was es da noch an Heuschrecken und Insekten auf den Wiesen hat, ist der Unterschied erschreckend, selbst im Vergleich zum Flachland, wo ich aufgewachsen bin, ist der Unterschied nicht zu übersehen. Im Alpenraum sind natürlich Flächen und Höfe tendenziell nochmals kleiner und eben intensive Landwirtschaft ist schwieriger hier, es wird mehr beweidet, wodurch wohl auch das Bodenleben noch in besserem Zustand sein dürfte.
Wir brauchen deshalb eine Reformationsbewegung, die den Menschen seinen Platz und seine Rolle in der Natur wieder annehmen lässt. Wo das passiert, entstehen Vielfalt und Fruchtbarkeit.
Wohl wahr. Eigentlich gäbe es mit der Permakulturbewegung ansatzweise schon etwas in die Richtung, aber mein Eindruck ist, dass viele sich bisher zu oberflächlich damit beschäftigt haben, was die Einstellung zur Natur angeht. Diese Trennung zwischen Mensch und Natur äussert sich auch in einer Wissenschaftsgläubigkeit und Ablehnung spiritueller Ansätze, wie sie eben so charakteristisch sind für Fukuokas Wirken.
Erschwerend kommt noch dazu, die Überwindung der Trennung von Mensch und Natur müsste auch gelebt werden, was wie schon Fukuoka zurecht feststellte, mitten in der Zivilisation schwierig sei, geht es doch um die Entscheidung Natur oder Zivilisation und Fukuoka wählte damals ersteres und liess selbst seine Familie in ihrem Haus zurück und zog in seine einfache Hütte auf seinen Feldern, wo er zusammen mit seinen Schülern lebte.


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davX
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Re: Masanobu Fukuoka - Japan - Natural Farming

Beitrag von davX »

Einen interessanten Zufallsfund zum Thema Aikido und Permakultur habe ich noch gemacht und zwar von Aranya, der hat offenbar für seine 10 PK-Projekte fürs PK-Diploma als eines der Projekte Aikido ausgewählt und da Vergleiche gezogen:
http://learnpermaculture.com/downloads/ ... mplete.pdf


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Re: Masanobu Fukuoka - Japan - Natural Farming

Beitrag von Manfred »

davX hat geschrieben: 23.02.2020, 23:45 Diese Trennung zwischen Mensch und Natur äussert sich auch in einer Wissenschaftsgläubigkeit und Ablehnung spiritueller Ansätze, wie sie eben so charakteristisch sind für Fukuokas Wirken.
Ich sehe da keinerlei Widerspruch zur Wissenschaft.
Das Problem ist eher, dass Wissenschaft oft zu Anscheins-Wissenschaft verkommt, weil die nötigen Hygienefunktionen innerhalb der Wissenschaftskreise nicht funktionieren.
Das Postulat von einer irgendwie vom Menschen trennbaren Natur lässt sich ja sehr leicht falsifizieren, indem man einen Menschen wirklich von der Restnatur trennt. Er stirbt dann in kürzester Zeit.

In Deutschland haben wir ja seit längerer Zeit kein Artensterben mehr. Es sind zwar einzelne Arten aus unserem Gebiet verschwunden, dafür aber mehr neue zugewandert.
Was wir haben, sind Verschiebungen und Reduzierungen in der Biomasse verschiedener Arten, durch die Nutzungsänderungen.
So werden die Landwirte gezwungen (wegen Fixierung auf das Einzelproblem Stickstoffemissionen) die Gülle direkt nach der Ausbringung einzuarbeiten.
Ein einzelner, ca. 2 kg schwerer Kuhfladen kann 200 bis 300 (nach manchen Angaben sogar über 400) g Insekten produzieren.
z.B. https://www.wochenblatt-dlv.de/feld-sta ... hin-557948

In D entstehen im Jahr ca:
115 Mio. m3 Rindergülle
37 Mio. m3 Schweinegülle
0,43 Mio. sonstige Gülle

https://www.bundestag.de/resource/blob/ ... f-data.pdf

Das möge mal jemand in Tonnen Insekten-Biomasse umrechnen, wenn diese Mengen Kot wieder "naturnah" auf den Flächen laden würden.

Und dann addiere man dazu den Menschenkot, der ebenfalls erst innerhalb der letzten 200 Jahre oder so aus den natürlichen Kreisläufen genommen wurde.


In Teuschnitz gab es neulich einen Vortrag von Dr. Herbert Nickel, der das Vorkommen von Zikaden und Heuschrecken im Extensivweidegebiet Teuschnitzaue untersucht hat.
Den hätte ich mir gerne angehört, war an dem Tag leider verhindert.
Er hat auf der relativ kleinen Fläche wohl 140 Ziakaden- und Heuschreckenarten nachgewiesen, den Wert solcher Flächen gelobt und weidetierlose Grünland-Vertragsnaturschutzflächen als weitgehend wertlos bezeichnet.

Diese Extensivweiden in From von Dauerstandweiden werden in D im Naturschutz ja seit einiger Zeit zunehmend Mode.
Sie sind natürlich viel wertvoller als die ökologischen Todeszonen der viehlosen Ausmagerungsflächen. Das sieht ja jeder sofort, der etwas Grünland-Verstand hat und mit offenen Augen über die Flächen geht.
Trotzdem ist diese Mode durch Savorys Arbeit schon wieder seit Jahrzehnten überholt. Denn wenn man zusätzlich die Beweidung naturnah managt, nimmt auch die Zahl der Pflanzenarten stärker zu, weil keine selektive Überweidung wie bei der Standweide mehr erfolgt.

Und obwohl das alles vorhandenes Wissen mit vielen Praxisbeispielen ist, werden noch immer Millionen von Fördergeldern für Biodiversitätszerstörung im Rahmen des Vertragsnaturschutzes (viehlose Ausmagerungsflächen) ausgegeben, weil die Handelnden fest daran glauben, etwas Gutes zu tun. Und belegt wird das durch Anscheins-Wissenschaft, die nicht zu falsifizieren sucht, wie es die Aufgabe der Wissenschaft ist, sondern durch selektive Auswahl von Beispielen den scheinbaren Nutzen untermauert. Man vergleicht dann z.B. die Zahl der Pflanzenarten einer Ausmagerungsfläche mit Schnittzeitpunkt mit intensiv gedüngtem und genutztem Grünland und behauptet dann, ersteres sei besser, will mehr Pflanzenarten vorkämen. Es wird also nicht nach besseren Lösungen gesucht und Folgewirkungen wie der Minderertrag, der an anderer Stelle durch Innutzungnahme neuer Flächen oder Intensivierung ausgeglichen werden muss, oder das Massensterben kleiner Landwirtschaftsbetriebe und damit der Nutzungs-Diversität, werden ignoriert.

Überwinden lässt sich dieser Missstand nur durch eine ganzheitliche Herangehensweise.


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